Gestern Nachmittag habe ich mir bei Apple eine Teststellung des iPad mini abgeholt. Heute im Büro habe ich das neue kleine Tablet dann ausgepackt und in Betrieb genommen. Die Größe gefällt mir sehr gut, ich kann das Gerät problemlos in einer Hand halten (und ich habe keine besonders großen Hände). Wie eigentlich immer bei Apple überzeugt auch die Fertigungsqualität rundum: Obwohl das iPad mini angenehm leicht ist, fühlt es sich wertig an und sieht auch so aus. Den schwarzen Aluminiumrücken mag ich besonders, genauso wie beim iPhone 5. Das installierte iOS 6.0.1 läuft auf dem A5-Prozessor flüssig und rund; ein wirklich nettes kleineres iPad halt. Das nicht zuletzt alle kleinen und großen Mädchen lieben werden.
Nur hat das iPad mini dummerweise eben kein Retina-Display. Das ist so lange egal, wie man noch kein Retina-Display kennt und sich daran gewöhnt hat. Ich habe mich aber mit dem „neuen“ großen iPad und dem iPhone 5 schon daran gewöhnt. Und deswegen empfinde ich die Darstellung auf dem iPad mini leider als unscharf und pixelig. Krankes „first world problem“, schon klar. Aber ich sage es einfach wie es ist. Sorry, Apple, die Latte habt Ihr halt selbst verdammt hoch gelegt.
Der Grund dafür, dass Apple im iPad mini kein Retina-Display eingebaut hat, ist klar: Sofort zum Verkaufsstart stehen 275.000 an die Auflösung der ersten beiden iPad-Generationen angepasste Apps – „retinized“ sind noch längst nicht so viele – im iTunes Store zur Verfügung. Die 2048 x 1536 Bildpunkte des großen Retina-Bruders in das deutlich kleinere Display des mini zu pressen, wäre sinnlos gewesen und vermutlich technisch auch gar nicht machbar. Eine Auflösung zwischen iPad 2 (1024 x 768 Pixel) und 10-Zoll-Retina hätte aber dazu geführt, dass die Entwickler so ziemlich jede App daran aufwendig hätten anpassen müssen. Und das hätte Zeit gekostet und Unmut erzeugt.
Angesichts dessen bin ich auch nicht sicher, ob Apple in absehbarer Zukunft dann doch noch ein iPad mini mit Retina-Display nachschieben wird. Ich für meinen Teil könnte leider nur ein solches auf Dauer lieben im Zusammenspiel mit den anderen hochauflösenden Geräten. Vielen anderen wird das iPad mini aber natürlich trotzdem gefallen und genügen. Und denen will ich das Gerät auch wirklich nicht madig machen.
Ach, eine Kleinigkeit ist mir noch aufgefallen: Wenn man ein Smart Cover benutzt (das in „Product-Red“-Rot, das ich bekommen habe, ist übrigens fast krankenwagenneonfarben, ganz anders als beim großen iPad), schaltet sich das mini sehr viel schneller ein als sein großer Bruder. Dafür reicht schon ein Verschieben oder Verrutschen des Covers in der Tasche, ohne es vom Bildschirm abzuheben. Liegt vermutlich daran, dass der Rand um das Display herum an den Längsseiten sehr viel schmaler ist…
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KommentierenHallo Thomas, ich denke es bei dem nächsten iPad mini eine Pixeldichte von 326 ppi realisiert werden. Derzeit liegt sie bekanntlich bei 163 Pixeln pro Zoll. Die Auflösung wird dann bei 2048 x 1536 Pixeln liegen, also identisch mit der des iPad 3 und 4, ohne das die Entwickler großartig umprogrammieren müssen.